Seminare und Vorträge im WS 2014/15

Feminismus: Geschichte, Theorien, Politiken

Prof. Dr. Eva Blome, WiSe 2014/15

Das Seminar setzt sich mit verschiedenen Ausprägungen feministischer Theorien und Bewegungen auseinander. Dabei wird zunächst eine historische Perspektive eingenommen und auf die Entwicklung feministischer Politiken seit Beginn des 20. Jahrhunderts fokussiert: Welche Forderungen wurden zu verschieden Zeitpunkten erhoben und welche Geschlechterkonzeptionen lagen diesen zugrunde? Welches gesellschaftskritische Potential verbindet sich mit feministischen Bewegungen? Und in welchem Verhältnis standen und stehen analytische und akademische Ansätze zu politischen oder auch künstlerischen Interventionen, die sich als feministisch verstehen?

Bei der Betrachtung der historischen Varianz und Aktualität feministischer Theorien und Politiken wird ein Schwerpunkt auf denjenigen feministischen Analysen und Interventionen liegen, die dem Verhältnis von Geschlecht, Bildung und sozialer Ungleichheitbesondere Aufmerksamkeit widmen. So wird u.a. zu betrachten sein, wie sich der Zugang zu Bildung im 20. Jahrhundert für Frauen verändert hat, wie sich derzeit das Geschlechterverhältnis konkret im Hochschulbereich darstellt und welche politischen Gleichstellungskonzepte in diesem Zusammenhang entworfen und angewandt werden. Zudem soll im Seminar eine Klärung des Verhältnisses von Geschlechterforschung und Feminismen geleistet werden. Hierbei wird die Ausdifferenzierung und Öffnung von Feminismus und Gender Studies hin zu anderen Analyse- und Bewegungskontexten wie der postkolonialen und antirassistischen Kritik, der Queerbewegung und Konzepten von Diversity eine wichtige Rolle spielen. Zuletzt wird zu diskutieren sein, wie feministische Projekte der Gegenwart – aufgespannt zwischen Popfeminismus, Elitefeminismus, Slutwalks und international agierender Gruppen wie z.B. Femen – sowie gegenwärtig zu beobachtende Formen eines neoliberal geprägten postfeministischen Widerstandes gegen ‚den‘ Feminismus angemessen beschrieben und verstanden werden können.

Ein Teil des Seminars wird in Form eines Workshops mit auswärtigen Vortragenden stattfinden. Der Termin hierfür ist Fr, 07.11.2014 von 9.30 bis 16 Uhr.

Das Seminar setzt die Bereitschaft, ein großes Lesepensum zu bewältigen sowie Erfahrungen mit der Lektüre komplexer theoretischer Texte, voraus. Die aktive Teilnahme umfasst die Vorbereitung schriftlicher und mündlicher Diskussionsbeiträge.

Wichtiger Hinweis: B.A.-Studierende, die sich im und nach dem WS 2012/13 immatrikuliert haben, müssen für das Modul Gender Studies beide Seminare, die als Einführungen in die Gender Studies angeboten werden, besuchen. Eine Hausarbeit ist jedoch nur in einem der beiden Seminare zu schreiben.


Modul: General Studies II

Schwerpunkt: Kulturwissenschaft

Leitung: Prof. Dr. Eva Blome 

Ort: Robert-Blum-Str. 13, R. 24, Dienstag, 14-16 Uhr

 

Gender Studies: Historische und intersektionale Perspektiven

Dr. Jana Husmann, WiSe 2014/15

Die Gender Studies stellen ein inter- und transdisziplinäres Forschungsfeld dar, das seit 15 Jahren auch im deutschsprachigen Raum Eingang in die universitäre Lehre gefunden hat.

 

Das Seminar bietet punktuelle Einblicke in Grundlagen, Fragestellungen und (trans-)disziplinäre Besonderheiten der hiesigen Geschlechterforschung und richtet den Blick auf drei Schwerpunkte: erstens auf Perspektiven der historischen Geschlechterforschung, zweitens auf wissenschaftskritische Impulse und drittens auf Ansätze und Theorien der Intersektionalität.

Damit geht es um die historische Entwicklung und Wandelbarkeit von Geschlechterbildern sowie um wissen(schaft)sgeschichtliche Normierungsprozesse von Geschlecht. Unter dem Stichwort „Intersektionalität“ werden zugleich die kontextspezifischen Bedingungen und Variationen von Geschlechterbildern, Geschlechterverhältnissen und sozialen Positionen thematisiert, die sich im Zusammenhang mit komplexen Macht- und Herrschaftsverhältnissen ergeben. Neben theoretischen Zugriffen stellt das Seminar dabei insbesondere Schnittstellen der historischen Geschlechter-, Rassismus- und Antisemitismusforschung vor. Fragen die sich angliedern lauten u.a.: Was genau bedeutet die Rede von der historischen und sozialen „Konstruktion“ von Geschlecht? Welche Bezüge und Brüche tun sich zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf? Was ist unter Geschlecht als intersektionaler Analysekategorie zu verstehen? Und inwiefern beeinflussen historische Entwicklungen nicht nur gegenwärtige Geschlechterbilder und -verhältnisse, sondern auch Theorien um Geschlecht und Intersektionalität?

 

Das Seminar richtet sich an BA-Studierende und ist als Blockveranstaltung konzipiert. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine gründliche Vor- und Nachbereitung der Sitzungen, die aktive Beteiligung an Gruppenarbeit sowie die Übernahme eines Referats inklusive der eigenständigen Gestaltung einer Sitzung.


Modul: General Studies II

Schwerpunkt: Kulturwissenschaft

Leitung: Dr. Jana Husmann

Ort: Robert-Blum-Str. 13, R. 24

 

Termine:

Einführungsveranstaltung:  24.10.2014, 14-16 Uhr

1. Block: 16.01. 14-20 Uhr, 17.01. 10-18 Uhr

2. Block: 30.01. 14-20 Uhr, 31.01. 10-16 Uhr