Superwoman? Superman? Visionen vom optimierten Leben
Ringvorlesung im Wintersemester 2010/11
Mit der Optimierung des Menschen nimmt die Ringvorlesung ein Thema der Lebenswissenschaften in den Blick, das längst kulturbestimmt ist. Unter dem Schlagwort ‚Enhancement‘ ist die Steigerung der menschlichen Leistungsfähigkeit mit Hilfe pharmazeutischer und biotechnischer Mittel im Alltag angekommen: sich für Vorstellungsgespräche die Zähne zu ‚bleachen‘, ist mittlerweile genauso selbstverständlich wie die Einnahme von konzentrationsfördernden Mitteln im Schul-, Studien- und Arbeitsalltag; pro und contra einer genoptimierten Bevölkerungspolitik werden – wie jüngste Ausgaben von SPIEGEL und STERN zeigen – in der breiten Öffentlichkeit debattiert.
Dass die Vorstellung vom ‚perfekten‘ Menschen, die in diesen Optimierungstechniken zum Ausdruck kommt, nicht kultur- und geschlechtsunabhängig ist und kritisch diskutiert werden muss, ist die Ausgangshypothese der Ringvorlesung. Die Beiträge hinterfragen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven die lebenswissenschaftlichen Konzepte und gehen dabei vor allem der Bedeutung von Geschlecht in den Visionen vom optimierten Leben nach.