Seminare und Vorträge im SS 2013
Einführung in die Gender Studies (SoSe 2013)
Frankreich votierte 2013 unter anderem dafür, homosexuellen Paaren das Recht einzuräumen, Kinder zu adoptieren. Ob sie auch die sogenannte künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen dürfen, soll allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden.
Die auf die Entscheidung folgenden Diskussionen deuten darauf, dass in kaum einem Bereich des menschlichen Lebens die Frage von Geschlecht eine so entscheidende Rolle spielt, wie im Kontext der Fortpflanzung. Die durch den Einsatz von Reproduktionsmedizin mögliche Trennung von Sexualität und Fortpflanzung eröffnet dabei in ihrer Folge ganz neue Fragen für die Wahrnehmung von Geschlecht.
Im Zentrum des Blockseminars steht daher das Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Geschlecht bzw. Geschlechternormen. An den Grenzlinien zwischen Natur und Kultur vollziehen wir gemeinsam den Wandel der Wissensordnung und die Verschiebung der symbolischen Geschlechterordnungen nach. Biologisierung und Naturalisierung im Blick, suchen wir nach Aushandlungsorten im Wahrheitsspiel und stoßen dabei auf Begriffe von Performanz und Performativität. Ausgehend von der kulturellen Wahrnehmung von Geschlecht fragen wir uns, welchen Beitrag die gender studies zur Lösung gesellschaftlich virulenter Probleme – z.B. was die rechtliche Situation intersexuell Geborener betrifft - liefern können.
Schwerpunkt: Kulturwissenschaft
Leitung: Dr. Julia Diekämper (Universität Bremen)
Seminar: 4 LP
Workload: 120 Stunden